Nanosonden gegen Alterung, Bakterien und Viren
Geschrieben von: Dennis RudolphMittwoch, 23. Mai 2018 um 15:41 Uhr
Sind Nanosonden eine effektive Waffe gegen die menschliche Alterung sowie Bakterien und Viren? Ich glaube schon und stelle hier eine Idee vor, mir welcher man der Gesundheit einen großen Gefallen tun könnte.
Für Fans von Science-Fiction Serien gehören kleine Roboter zum Alltag. Zum Beispiel in Star Trek gibt so genannte Nanosonden: Diese sind so klein, dass sie in Zellen eindringen können und dort Reparaturen durchführen. Und dies ist gar nicht so unrealistisch wie viele Menschen annehmen. An Nanosonden wird bereits gearbeitet, viele Forscher und auch größere Institutionen wie die NASA sind an dem Thema dran. Wie könnte so ein Entwicklungs-Fahrplan für eine solche Technik aussehen? Hier mein Vorschlag.
1. Nanosonden: Medikamente und Überprüfung
Ein erster aus meiner Sicht sinnvoller Einsatz wäre die Verwendung von Nanosonden zum Transport von Medikamenten. Oftmals möchte man, dass Medikamente an einem ganz bestimmten Ort zum Einsatz kommen und eben nur dort. Nanosonden könnten diesen Transport durchführen und die entsprechenden Medikamente direkt zum Ziel bringen. Über kleine Sensoren könnten sie außerdem überwachen, ob in einem bestimmten Körperbereich oder im ganzen Körper alles in Ordnung ist. Gibt es irgendwo schädliche Ablagerungen? Wo sind Krebszellen? Die Ergebnisse könnte man dann zum Beispiel auf ein Smartphone oder ein anderes (medizinisches)/technisches Gerät übertragen lassen.
Update 18.05.2016: Hier sieht es schon gut aus. Siehe News zu Mini-Roboter.
2. Nanosonden gegen Viren und Bakterien
Seit Anbeginn der Menschheit kämpft diese gegen Viren und Bakterien. Bitte nicht falsch verstehen: Es gibt auch für den Menschen nützliche "Eindringlinge". Viele sogar. Ohne wären wir gar nicht überlebensfähig. Aber es gibt eben auch schwer schädliche Viren und Bakterien. Gegen bedrohliche Bakterien werden Antibiotika eingesetzt, wobei diese aufgrund von Resistenzen wieder zunehmend zu einem Problem werden und jeden Tag Menschenleben fordern. Auch gegen manche Viren gibt es Medikamente und Impfstoffe. Dennoch kann gerade ein geschwächter Mensch durch ein Virus umkommen beziehungsweise manche Virentypen können gar nicht richtig behandelt werden. Warum also dem Körper nicht noch eine technische Verteidigung zur Seite stellen? Nanosonden könnten im Kampf gegen Viren und Bakterien eingesetzt werden. Das Immunsystem kämpft gemeinsam mit den Nanosonden gegen die Eindringlinge. Resistenzen dürften sich so nicht ausbilden können und durch ein Software-Update könnten neue Virentypen (und Bakterientypen) erkannt und bekämpft werden. Klingt ein bisschen nach dem Prinzip auf dem PC... Aber warum denn nicht?
3. Nanosonden zur Reparatur
Angenommen die beiden ersten Punkte würden klappen, dann hätten wir mit Viren und Bakterien weniger/keine Probleme mehr, die Nanosonden wären auf Patrouille um Schäden zu entdecken und Medikamente würden an die richtige Stelle im Körper gebracht werden. Ein Teil an vorzeitigen Todesgründen könnte man damit schon beseitigen. Aber der Alterungsprozess bleibt. Und genau dieser soll nun hier im dritten Schritt angegangen werden. Ziel wäre es aus meiner Sicht den Reparaturprozess des eigenen Körpers zu unterstützen. So könnten Nanosonden beschädigte Zellen/DNA reparieren oder sofern gar keine Rettung mehr möglich ist diese zerstören. Sie könnten eingesetzt werden, um zusätzlich die Produktion von Telomerase zu unterstützen bzw. dies selbst tun. All die Schäden, welche mit der Zeit im Körper durch freie Radikale, durch Kopierfehler, Mutationen etc. entstehen würden, könnten repariert werden. Hinweis: Der menschliche Körper versucht dies ja bereits selbst, verliert jedoch den Kampf mit der Zeit. Die Nanosonden sollen daher "einfach" dem Körper helfen und Beschädigungen reparieren. Dies gilt auch für schädliche Ablagerungen: Auch diese könnten von Nanosonden aus dem Körper entfernt werden.
Sind solche Nanosonden realistisch? Nun, dass wir so klein bauen können zeigt nicht zuletzt die Chip-Industrie, welche Prozessoren im Nanometerbereich baut. Auch an Bewegungsmöglichkeiten für Nanosonden wird gearbeitet. Bei der Forschung werden sowohl Magnetfelder von außen angelegt um Bewegungen zu erzeugen also auch an Motoren gearbeitet, um die Bewegung von Nanosonden selbst im Körper zu ermöglichen. Ein Typ davon ist der katalytische Motor, welcher auf die umgebende Strömung einwirken kann um gewünschte Bewegungsfolgen zu erreichen. Es ist ein weiter Weg um alle oben besprochenen Schritte zu erreichen, aber irgendwann muss man einfach einmal damit anfangen (wenn man das Ziel je erreichen möchte).
Quellen und weiteres Wissen:
- http://www.welt.de/wissenschaft/article134008143/Muschelfoermiger-Mikroroboter-navigiert-durch-Blut.html
- http://www.dctp.tv/filme/2029-wird-alles-anders-ray-kurzweil/
- http://de.memory-alpha.org/wiki/Nanosonde
- http://www.heise.de/tr/artikel/Nanosonden-messen-Zellsignale-1059191.html
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