Pille gegen das Altern / Pille die verjüngt
Geschrieben von: Dennis RudolphMittwoch, 23. Mai 2018 um 15:41 Uhr
Könnte es irgendwann eine Pille gegen das Altern geben? Eine Pille, die den Alterungsprozess verlangsamt oder gar umkehrt? Genau damit befassen wir uns in diesem Artikel aus dem Bereich "Alterungsprozess stoppen".
In unserem Artikel Warum altern und sterben wir? haben wir uns bereits mit den Gründen für den menschlichen Alterungsprozess befasst. Mit einem entsprechenden Lebensstil - beschrieben im Artikel Aktuelle Maßnahmen gegen den Alterungsprozess (Zusammenfassung) - kann man den Alterungsprozess etwas verlangsamen und sein Risiko für viele Krankheiten senken. Dennoch: Wir werden älter und tendenziell kränker. Ideal wäre es, wenn man einfach eine Pille nehmen könnte und der Alterungsprozess würde stoppen oder sogar ein verjüngen wieder eintreten. Wir würden einfach in einem Alter von 25 oder 30 Jahren körperlich bleiben. Ist dies nun realistisch?
Eine Pille gegen den Alterungsprozess?
Viele schwere Krankheiten hängen mit dem menschlichen Alterungsprozess zusammen. Und gegen viele dieser Krankheiten (bzw. in vielen Fällen auch deren Symptome) bekommen Menschen Pillen, Spritzen und andere Therapien. Jetzt ist es in Deutschland aktuell so, dass der Alterungsprozess nicht als behandlungswürdig gilt. Altern ist normal und wird nicht als Krankheit angesehen. Erst wenn der Alterungsprozess Krankheiten hervorbringt wird gegen diese Krankheiten vorgegangen. In anderen Ländern wie die USA ist man hier einige Schritte weiter, denn hier sind viele Mittel frei verfügbar, mit denen man gewissen Alterungsprozessen vorbeugen kann. Aber eine echte Pille, Spritze oder Therapie gegen den gesamten Alterungsprozess gibt es noch nicht. Wie müsste so eine Pille, Spritze oder Therapie wirken?
Kalorische Restriktion erleichtern
Im Artikel Aktuelle Maßnahmen gegen den Alterungsprozess (Zusammenfassung) haben wir gesehen, dass man mit entsprechender Ernährung und kalorischer Restriktion den Alterungsprozess verlangsamen kann. Jedoch würde sich dabei stets ein gewisses Hungergefühl beim Menschen einstellen, schließlich ernährt man sich hier mengenmäßig ja sehr schwach. Eine erste vergleichsweise einfache Idee wäre es also eine Pille zu entwickeln, welche das Hungergefühl reduziert und die kalorische Restriktion erleichtert. Gibt es schon? Jein, es gibt Appetitzügler gerade für übergewichtige Menschen. Für den dauerhaften Gebrauch sind diese jedoch nicht gedacht. Ein erster nicht zu utopischer Schritt wäre die Entwicklung einer Pille, welche das Hungergefühl bei Einnahme dauerhaft zügelt ohne (starke) Nebenwirkungen.
Telomere verlängern
Im Artikel Telomere und Telomerase wurde erklärt, dass sich die Telomere im Laufe des Lebens verkürzen. Irgendwann wird eine kritische kürze erreicht und die Zelle kann sich nicht mehr teilen. Der Gegenspieler dieser Verkürzung ist das Enzym Telomerase, welcher diese Ende wieder herstellt. Dieses Enzym kommt in größeren Mengen in Zellen von Embryos und Keimzellen vor. Ansonsten ist es jedoch zu schwach im Körper vertreten. Dies langt nicht um den Reparaturmechanismus in Gang zu halten, die Telomere verkürzen sich. Eine Behandlung (Pille, Spritze etc.) müsste also daran ansetzen wieder mehr Telomerase im Körper zu produzieren oder künstlich zuzuführen. An solchen Therapien wird gearbeitet und es gibt schon zahlreiche Erfolge zu vermelden. Die Sache hat jedoch einen Haken: In Krebszellen ist die Telomerase sehr aktiv und hält diese Zellen am Leben. Das Ziel müsste also sein die Telomerase zu fördern ohne mit Krebs Probleme zu bekommen. Die Forschung arbeitet daran.
Mehr eigene Gehirnzellen
Im Artikel Gehirnzellen (Altern, Alterungsprozesse) wird kurz auf den Alterungsprozess in unserem Kopf eingegangen. Früher dachte man es würden im Verlauf des Lebens keine neuen Gehirnzellen gebildet. Inzwischen ist klar, dass doch neue Zellen gebildet werden, wenn auch nicht genügend. Von daher wären Pillen, Spritzen oder andere Therapien eine Lösung, welche den Körper dazu bringen die absterbenden Gehirnzellen wieder völlig zu ersetzen. Sprich den Körper bei der Bildung von Gehirnzellen zu unterstützen.
Jugendliche Radikalabwehr und Reparatur (der DNA)
Kommen wir zu einigen etwas schwierigeren Punkten: Im Körper eines jungen Menschen von 8, 10 oder 12 Jahren ist die Radikalabwehr deutlich besser als bei einem Menschen im Alter von 30, 40 oder 50 Jahren. Warum das so ist versuchen Wissenschaftler derzeit noch zu klären. Würden wir es schaffen die gute Radikalabwehr aus jungen Jahren bei älteren Menschen wieder herzustellen könnten wir viele Jahrhunderte länger Leben. Durch freie Radikale / Oxidation erleiden wir mit der Zeit zunehmend Schäden, zum Beispiel an der DNA. Ideal wären hier Medikamente oder Therapien, welche die Reparatur des menschlichen Körpers unterstützen würden. Mit einer entsprechenden Ernährung bzw. Lebensstil sind hier gewisse Optimierungen bereits jetzt möglich. Diese müssten jedoch noch verstärkt werden. Ob hier Pillen oder Spritzen wirklich die Lösung sind, muss sich noch zeigen. Eine Alternative wäre der Einsatz von Nanosonden.
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